Kunst bist du!
Dr.
Peter Funken
Der Text beschreibt
Stefan Krüskempers Gestaltungen für die Zürich-Schule
in Berlin-Neukölln und erschien in der gleichnamigen
Publikation »Ene, mene, muh, und Kunst bist du!« zum
Kunst-am-Bau Projekt (2010).
Kunst
vor Ort
Helga
de la Motte-Haber
Den Katalogbeitrag
schrieb Helga de la Motte-Haber anlässlich der Fertigstellung
der Klanginstallation AIR BORNE. Erschienen ist der Text
in der Publikation »AIR BORNE« im verlag für
integrative kunst, 2006.
Philosophischer
Parkspaziergang
Reinhard
Knodt
Der City-Point
wäre schlecht verstanden und verkürzt begriffen,
wenn wir ihn einfach als Einkaufsparadies bezeichnen
würden. Er ist viel mehr, und man versteht unsere
Zeit nicht, wenn man sich nicht - kunstgestützt, wie wir das hier jetzt
versuchen wollen, ein paar Gedanken über
seine Herkunft macht (2005).
Bürger
machen Kunst
Stefan Krüskemper, María
Linares, Kerstin Polzin
Die Citizen Art Days 2012 zeigten
deutlich, wie viele Menschen das starke Bedürfnis haben,
zu den Fragen ihrer Stadt bzw. dem öffentlichen Raum über
Teilhabe, Differenz und Miteinander zu arbeiten.
Wie
die Kunst die Bürger
gewann
Stefan Krüskemper
Bericht über
einen experimentellen Workshop in Berlin zum Verhältnis der Beteiligten
bei der Umsetzung von Kunst im öffentlichen Raum publiziert in »kunststadt
stadtkunst« Heft 57, 2010.
Public
Art Practice in Berlin
Christina
Lanzl
Berlin ranks high
among the world’s urban centers. What makes this
city so special, so worth living in or visiting? Perhaps
it is the rewarding experience of feeling a sense of
place ... (2009).
Mit
Sprachsinn und Raumverstand
Stefan Krüskemper,
Der Artikel erschien
2009 in der Berliner Zeitschrift für Kunst im Öffentlichen
Raum »Kunststadt - Stadtkunst«, Heft 56. Ausführlich
beschrieben ist das Wettbewerbsverfahren und die Jurysitzung
zur Kunst am Bau für das Carl Gustav Carus Universitätsklinikum
in Dresden.
Kunst
als Kompromiss
Stefan Krüskemper, Patricia
Pisani
Fokus dieses Texts
ist die Jurysitzung eines Kunstwettbewerbs in Berlin,
die durch den Konflikt zwischen Nutzern und Fachpreisrichtern
viele generelle Fragen aufwarf. Erschienen ist der
Artikel in der Zeitschrift
über Kunst im Öffentlichen Raum »Kunststadt
- Stadtkunst«, Ausgabe 55, 2008.
Keine
einfache Rechenaufgabe
Martin
Schönfeld
Kunst für
einen Universitätsstandort zu entwickeln, gehört
zu den sehr attraktiven Aufgaben der Kunst im öffentlichen
Raum. Erschienen ist der Artikel in der Zeitschrift
über Kunst im Öffentlichen Raum »Kunststadt
- Stadtkunst«, Ausgabe 53, 2006.
Wo
kommt eigentlich die Kunst her?
Maria Linares, Stefan Krüskemper
Maria Linarres im Gespräch
mit Stefan Krüskemper über den Begriff der Partizipation
und Emanzipation. Erschienen ist der Text in »Ene,
mene, muh, und Kunst bist du!« (2010).
AIR
BORNE
Jörg Amonat,
Karlheinz Essl, Stefan Krüskemper
Während der Realisierungsphase
der Klanginstallation im Aerodynamischen Park in Berlin
Adlershof wurde das Gespräch der Künstler aufgenommen
und transkribiert. Erschienen ist der Text in der Publikation »AIR
BORNE« im verlag für integrative kunst, 2006.
Alles
im grünen Bereich
Jörg Amonat,
Stefan Krüskemper, Michael Schneider, Johannes
Volkmann
Ein Gespräch
zwischen Michael Schneider und dem buero für integrative
kunst über die Umsetzung des Projekts »parkTV« vor
Ort. Erschienen ist der Text in der Publikation »parkTV
- Alles im grünen Bereich« im verlag für
integrative kunst, 2005.
Heute
ist ein schöner Tag
Jörg Amonat, Anne Eberle,
Stefan Krüskemper
Das Interview mit
der Erwerbslosen Anne Eberle entstand für die Ausstellung »Science
+ Fiction« auf Einladung der Künstler Dellbrügge
und de Moll für ihre Wissens-Installation »Wild
Cards«, 2003.
Positionen
und Tendenzen
Christina Jacoby, Stefan Krüskemper,
Heidi Sadlowski
Auszug aus einem Interview
von Christina Jacoby mit Heidi Sadlowski und Stefan Krüskemper
zu ihrem Projekt »Arbeit über Arbeit«.
Erschienen ist der Text in der Publikation »Positionen
und Tendenzen - goes public«, 2001 im Verlag für
moderne Kunst, 2001.
Politische
Aspekte von Kunst im urbanen Raum
Stefan Krüskemper
Der Vortrag war
am 5. Februar 2009 im Haus Huth der Daimler Contemporary
im Rahmen der Veranstaltung »Vom Reiterstandbild
zum Graffiti« zu hören. Beleuchtet wurde an
diesem Abend die Entwicklung der Kunst im öffentlichen
Raum unter dem Aspekt ihrer politischen Aussagefähigkeit
und Wirkungsfähigkeit.
Kunst
im öffentlichen Raum
Dr.
Anne Marie Freybourg
Zur Eröffnung
der Klanginstallation
»AIR BORNE« am 25. Oktober 2006 hielt
Dr. Anne Marie Freybourg als Mitglied der Jury die
nachfolgende Rede.
Der
Traum vom Raum
Stefan Krüskemper
Während eines
Arbeitsaufenthalts in der Galerie »Autocenter« (Lovelite)
in Berlin Friedrichshain entstand dieses Essay über
die Kommerzialisierung von Stadt und ihren neuen Tempeln,
den Einkaufsmalls. Erschienen ist der Text in der Publikation »parkTV« im
verlag für integrative kunst, 2005.
The
Matrix has you
Stefan Krüskemper
Das Essay ist
ein Resümee des Projektes »Arbeit über
Arbeit«, zu dem Soziologen, Philosophen und Künstler
eingeladen waren, um über einen heutigen Arbeitsbegriff
zu diskutieren. Erschienen ist der Text in den Publikationen »Arbeit über
Arbeit«, 2001 und »Log.in - Netz, Kunst,
Werke« im Verlag für moderne Kunst, 2001.
Tätig
werden. Ein Spiel.
Jörg Amonat, Stefan
Krüskemper
Das Experiment einer
direkten Umsetzung eines dokumentarischen Videos in eine
Print-Publikation, zeigt der Beitrag für das Buch »Arbeit
und Rhythmus«. Das Buch erschien im Wilhelm Fink
Verlag München, 2009.
Team
Fiction
Stefan Krüskemper
Der Text ist gleichzeitig
Reisebericht und Textvorlage für die gleichnamige
Theaterperformance, die in Cali und Berlin aufgeführt
wurde. Erschienen ist das Stück in Gesprächsform
in der Publikation »The Intricate Journey« im
Verlag der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst,
2007.
Arbeit
simulieren
Stefan Krüskemper
Diese Textarbeiten
stehen stellvertretend für eine Reihe Miniaturen mit
besonderen Formen der Veröffentlichung. In knappester
Form vermitteln diese Sätze Erkenntnis über eine
komplexe Fragestellung. Erschienen sind diese Textarbeiten
in der Ausstellung »KunstRaumFranken« im Kunsthaus
Nürnberg als Leuchtkästen, 2001.
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Der
Traum vom Raum
Stefan Krüskemper
Über die freie Bewegung
des Subjekts in den Raum erschließt sich die Wirklichkeit,
um die der Körper wahrnehmend kreist. Darüber hinaus
erlangt das Subjekt aus dem objekthaften Gegenüber identitätsstiftende
Kontinuität. Big bang. Mit der Exponiertheit der Stadt
entwickelten sich die ausdifferenzierte Gestalt des müßiggängerischen
Flaneurs und Kunstformen wie der Situationismus, deren Protagonisten
den beschreibenden und kartographierenden Spaziergang durch
den öffentlichen Raum verfeinerten. Sie lieferten erst
den Schlüssel, um Stadt atmosphärisch zu erschließen
und damit grundlegend zu verändern.
Gendarmenmarkt
Die heutige Wirklichkeitserfahrung des Städters ist bereits
radikal medialisiert, und das meint: kommerzialisiert.1 Der Tourist,
der eine um die andere Stadt aufsucht, vergewissert sich auf
vorgefertigten Wegen und definierten Blickpunkten, dass seine
Wahrnehmung mit dem vermittelten Bild der Reisekataloge und Postkartenansichten übereinstimmt.
Augmented reality. Das Zappen durch die architektonischen Highlights
und öffentlichen Räume ist programmiert und enthält
gerade so viel frei verfügbare Zeit, um einen Kaffee an
der nächsten Ecke zu trinken. »Gehören sie zur
Reisegruppe? Die haben ja immer so wenig Zeit. Da beeile ich
mich mal mit ihrer Bestellung.« Die anschließende
Stadtrundfahrt leitet schon über: Der Besucher ruht klimatisiert
in seinem Sessel, während ein durch die Reiseleitung synthetisiertes
Bild vor seinen Augen entsteht. Die Stadt wird Kulisse einer
medialen Inszenierung zur redundanten Selbstvergewisserung. Die
bewegten Akteure sind allesamt Teil eines nicht endenden kulturellen
Spektakels, das in der Symbolik des Mittelstandes codiert ist.
Was am Ende fehlt, ist ein Berliner Exot als Staffage für
ein authentisches Foto dieser Stadt.
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Erschienen in : parkTV,
verlag für integrative kunst, Berlin 2005.
ISBN: 3-906086-90-9
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Lichtenberg
Nur hat sich durch Segregation und exklusiven Lebensstil die
Chance auf dieses Foto verringert. Im Gegensatz zum vertrauten
Bild eines homogenen Raums mit klassifizierbaren sozialen »Schichten« besteht
heute das Koordinatensystem eines Milieus aus einer Collage
verschiedenster Szenerien, deren Fragmente sich einzig in den
Individuen dieser Beziehungsgefüge zu einer Identität
verbinden. Die Szenerien eines Milieus dienen als kulturelle
Arena: als Treffpunkt von seinesgleichen oder als Ort der Selbstinszenierung
und Zurschaustellung des eigenen Lebensstils. Paradigmatisch
beschreibt Martina Löw die urbanen Realitäten anhand
zweier Milieus, die sich im öffentlichen Raum nie begegnen
werden. Anhand des »Niveaumilieus« (höhere
Bildung, an Hochkultur orientierter Stiltypus, gute Selbstinszenierung,
Genussschema: Kontemplation) und des »Harmoniemilieus« (niedrige
Bildung, Distanz zur Hochkultur und Nähe zum Trivialen,
ungeschickte Selbstinszenierung, Genussschema: Gemütlichkeit)
zeigt sie auf, woraus die Menschen der jeweiligen Milieus ihren
Stadtraum synthetisieren: »Für die Angehörigen
des ›Niveaumilieus‹ sind es Theater, Museen,
Galerien und Restaurants sowie ausgewählte Geschäfte.
Sie wohnen in Vororten oder in innerstädtischen Eigentumswohnungen,
ihr Bewegungsstil ist Schnelligkeit. Das ›Harmoniemilieu‹ verknüpft
angestammte Orte und Einrichtungen wie das regionale Einkaufszentrum,
die eigene Wohnung, das Fußballstadion oder auch den
Kleingarten miteinander. Die Innenstadt hat für diese
Menschen kaum Bedeutung, und ihr Bewegungsstil ist langsam.« Und
weiter: »So stellt das Harmoniemilieu eine als städtischer
Raum gelebte Anordnung her, die weitgehend mit dem Wohnraum übereinstimmt.
Im Vergleich dazu scheinen die Orte und Objekte, die das ›Niveaumilieu‹ verknüpft,
den Reiseführern von Städten immer ähnlicher.«2
Auf welche Räume, Bilder und Symbole die einzelnen Individuen
zurückgreifen, um ihren Lebensstil zu formulieren, hat
mit der Bildung, dem Einkommen und der Generationszugehörigkeit
zu tun. Das soziale Beziehungsgefüge eines Milieus und
die ihm eigene Kommunikation und Interaktion entwickeln sich
dann auf der Grundlage von wechselseitig wahrgenommenen Unterscheidungen
und Präferenzen. So entstehen eine Kultur der Differenz
und exklusive, nur noch auf kleine Personengruppen anwendbare
Modelle von Urbanität, Identität und Lebensstil.
Ostbahnhof
Ein Austausch zwischen den gesellschaftlichen Modellvarianten
ist von ihren Konstrukteuren nicht vorgesehen, findet – wenn überhaupt – nur
an den Rändern statt und verläuft dann in Relation
zur Größe der Differenz nicht ohne Reibung. Der
Filmemacher Andreas Dresen beschreibt in »Nachtgestalten«3,
wie solche zufälligen Treffen enden. Gewalttätig
entlädt sich die Spannung zwischen Suburb- und Drogenmilieu,
zwischen gut verdienendem Angestelltem und Punk. Möglichkeitsräume
dieser Zusammenstöße sind keine innerstädtischen
Räume, sondern die neuen (und wahren) urbanen Zentren:
Der Bahnhof und der Flugplatz sind die Orte, von denen aus
sich die Handlung entwickelt, da sie als »junkspaces« ohne
die ausschließende Symbolik der Repräsentationsorte
auskommen und so Netzpunkte unterschiedlichster Lebensmuster
geworden sind. Ohne Teilnahme und Verständnis am Anderen,
dafür mit Blessuren, trennen sich die Wege der Protagonisten
des Films wieder. Ihr Lebensraum war nicht teilbar. Die bequeme
Ignoranz dem Anderen gegenüber ist der Preis ihrer fortgeschrittenen
räumlichen Individualisierung, die eine konturierte und
Identität stiftende Abgrenzung ersetzt hat. Totalitärer
Egoismus. Da, wo ich nicht bin, »bin« ich nicht.
Die Beschreibung dieser persönlichen
Lebensräume und seiner Szenerien trifft nicht, wenn sie
im geometrischen Vokabular des Städtischen haften bleibt.
Um die Konstruktion, den Entwurf des vom Subjekt eingenommenen
Raumes deskriptiv zu halten, muss der Raumbegriff kulturalisiert
werden: Erst durch das aktive Erzeugen von Welt und Wirklichkeit
durch Wahrnehmung und anschließender Bewertung konfiguriert
sich ein individueller Raum und persönliche Kontinuität.
Diese Kontinuität lässt sich nur im Subjekt selbst
herstellen: wenn die Erfahrung der Körpergrenze, das Innen,
auf das gesamte Konstrukt seiner Welt ausgedehnt ist. »Im
Unterschied zur bloßen Umwelt, die uns mehr oder weniger
sinnlos umgibt, bedeutet Welt eine innigere Zusammengehörigkeit.
In einer Welt beziehen wir das Äußere in unser Inneres
so mit ein, dass es nicht mehr zu trennen ist. Das Innere und
das Äußere bilden einen durchgängigen Lebensraum,
der durch uns geleistet wird. [...] Dieser Binnenraum ist der
eigentliche Lebensraum. Er ist der unsichtbare Körper des
Menschen. [...] Immateriell, akut und nicht deckungsgleich mit
der sichtbaren Umwelt.«4 Hinreichend beschrieben wäre
dieser Weltraum, dieser bewohnte Körper als ein inneres
Abbild des synthetisierenden Subjekts: seines Milieus, seiner
Subjektivität und seiner Ziele. Ein kultureller Raum aus
Parfüm, Kleidung, Wissen, Vorlieben. Damit einher geht die
Gefahr, die Begründung des Menschseins in der körperlichen
Wirklichkeit zu verlieren. Und damit das grundlegende Koordinatensystem,
das unsere Erfahrung des Selbst durch Grenzen (Innen/Außen,
Körper/Abstraktion) generiert. Das eigene Erleben, mein
Verhältnis zum Anderen und die Atmosphäre, die ich
schaffe, werden zur Syntax, um einen Raum zu entfalten, der nunmehr
immateriell und einzigartig ist. Fluktuierend und fragmentarisch.
Der entsteht, weil ein Subjekt ihn ergreift und Stadt nennt:
die individualisierte Stadt. Ein exklusiver Erlebnisraum des
sich selbstverwirklichenden Menschen.
Straße
des 17. Juni
Das verinnerlichte neoliberale Bild dieser Selbstverwirklichung
und damit der Raumergreifung ist aber auf der einen Seite längst
zum Fluch geworden und hat sein emanzipatorisches Potential eingebüßt.
Postfordistischer Kapitalismus heißt eben: Migration, Segregation
und Gentrifizierung. Auf der anderen Seite öffnet die Kulturalisierung
des Raums Tür und Tor für die Kommerzialisierung der
Lebensstile. Durch die alle Lebensbereiche erfassende Ökonomisierung
und die damit einhergehenden kulturellen Verwertungsmechanismen
ist Subjektivität zum potentiellen Produkt mutiert. Da das
Konstrukt einer Lebenswelt und -wirklichkeit sich zum einen aus
kommerzialisierten Elementen wie angeeigneten Symbolen und Raumimages
zusammensetzt, und zum anderen aus ihrer damit verbundenen authentischen
(und verwertbaren) Subjektivität, lassen sich gewinnbringend
Lebensstile über mediale Träger in andere soziale Bereiche
transferieren. Allerdings nie ohne den Verlust einer Dimension,
der den Lebensraum auf sein Image reduziert. Die »Loveparade« etwa
ist für die einen kulturelle Enteignung und Entwertung eines
Teils ihres Weltraums, so wie sie für die anderen eine kommerzielle
Erweiterung ihres Lebensstils darstellt. Aus diesem Verlust des
Identität stiftenden Authentischen und der Korrosion der
emanzipatorischen Raumergreifung durch ökonomische Prozesse
erwachsen konservative Modelle von Urbanität, Heimat und
Community, deren innerer Kern sich gleicht: Sie sind ersehnte
Simulationen von Erinnerungsimages, die so nie existierten.
Dabei ist es interessant, zwischen Imitation und Simulation zu
unterscheiden. Slavoj Zizek beschreibt in »Die Pest der
Phantasmen«, dass Simulationen den Anschein von Wirklichkeit
erzeugen, sie aber nicht abbilden. »Mit anderen Worten,
Imitation imitiert ein präexistierendes Modell des wirklichen
Lebens, während die Simulation den Anschein einer nicht
existierenden Realität generiert – sie simuliert etwas,
das nicht existiert. [...] Die Konsequenzen aus dieser Unterscheidung
von Imitation und Simulation sind radikaler, als sie scheinen
mögen. Im Gegensatz zur Imitation, welche den Glauben an
eine präexistente ›organische‹ Realität
aufrechterhält, ›denaturalisiert‹ Simulation
rückwirkend die Realität auf dem Wege der Erschließung
der Mechanismen, die für ihre Generierung verantwortlich
sind.«5 Diese Erkenntnisverschiebung hin zu einer abstrakten
Ordnung, die jegliche Realität generiert, bedeutet für
Zizek konkret, dass das Feld der Anschauung auf eine (Ober-)Fläche
reduziert wird, während »Realität« selbst
als visuell halluzinatorisch wahrgenommen werden kann.
Potsdamer
Platz Arkaden
Paradigmatisches Beispiel ist die Mall. Ein exklusiver und privater
Ort, der in allen seiner Bereiche kommerzialisiert ist. Seine
Anziehungskraft entwickelt er als Surrogat von Öffentlichkeit,
Kommunikation und urbanem Leben. Tatsächlich ist es ja auch
ein urbaner Raum, der nach kollektiven Erinnerungsimages und
Sehnsuchtsbildern von Stadt restrukturiert wurde, wobei er allerdings
unbewusste oder verdrängte Bestandteile der Erinnerung nicht
erkundet, sondern gänzlich eliminiert und damit den Anschein
einer neuen »gereinigten« Urbanität generiert.
Diese Urbanität ist die Summe all der reduzierten Vorstellungen,
die man sich jetzt noch von dem erinnerten Image »Piazza« machen
kann, und sie entwickelt unabhängig von der Realität
des imaginierten Ortes ein Eigenleben. Somit ist sie nicht an
die Präsenz des Imaginierten gebunden, sie steht außerhalb
des Raumes.6 Und ist damit kein imitierendes Abbild.
Im offensichtlich dreidimensionalen Gebilde der Mall könnte
sich Wirklichkeit durch die Bewegung meines Körpers erschließen
lassen. Bei genauerer Betrachtung stellen sich die Bestandteile
dieser Lokalitäten aber selbst als Bilder heraus. Als glattgebügelte
und perfekte »Franchising«-Konzepte, die nicht mehr,
aber auch nicht weniger als eine produktrelevante Fassade und
Atmosphäre erkennen lassen. Wie umfassend produktübergreifende
Konzepte in unser Leben eingreifen und wie sehr Firmen mit kulturellen
Strategien arbeiten, beschreibt Naomi Klein in »No Logo«: »Meiner
Ansicht nach hat dies mit der natürlichen Anziehungskraft
des Utopismus oder seiner Illusionen zu tun. Man sollte nicht
vergessen, dass der Vorgang des Branding damit beginnt, dass
Menschen um einen Tisch sitzen und versuchen, ein ideales image
heraufzubeschwören; sie wenden Begriffe wie ›frei‹, ›unabhängig‹, ›rau‹, ›angenehm‹, ›intelligent‹ und ›hip‹ hin
und her. Dann machen sie sich daran, reale Möglichkeiten
zu finden, diese Ideen und Attribute zu verkörpern, zuerst
durch Marketing, dann durch bestimmte Verkaufsräume wie
Superstores und Caféketten, und schließlich – wenn
sie wirklich führend sein wollen – durch die totalen
Lifestyle-Erfahrungen wie Freizeitparks, Lodges, Kreuzfahrtschiffe
und Städte. [...] Zum ersten mal seit Jahrzehnten errichten
Gruppen ihre eigenen idealen Gemeinschaften und bauen konkrete
Denkmäler. [...] Die emotionale Kraft dieser Enklaven liegt
in ihrer Fähigkeit, eine nostalgische Sehnsucht einzufangen
und dann intensiv aufzublähen: Diese Kreationen können
leicht unheimlich wirken und an Science Fiction erinnern, dennoch
sollte man sie nicht als krassen Kommerz für die gedankenlosen
Massen abtun: Es sind – im positiven oder negativen Sinn – privatisierte öffentliche
Utopien.«7 Der Besucher der Mall ist als passiver Konsument
des Städtischen Bestandteil einer Inszenierung geworden,
die in ihrer Minderdimensionalität auf Fernsehniveau reduziert
ist. Für den »Flaneur« der Mall heißt
das: Der Gewinn an Erfahrung durch die Bewegung im Raum gleicht
der Erkenntnis beim Betrachten eines Werbeclips. Ein Erinnerungsclip
vom öffentlichen Raum.
Brandenburger
Tor
In Folge der Bewegung eines Subjekts in den Raum konstituiert
sich dieser als öffentlich durch die Wahrnehmung eines Gegenüber,
eines fremden Anderen. Dennoch bleibt Öffentlichkeit zunächst
eine Abstraktion, da der subjektive Blick des Betrachtenden die
Realität des Anderen, des Objekts nur in innere Vorstellungen
transformiert. Erst im Verschwinden des Objektcharakters des
Gegenübers und der Wahrnehmung, selbst Teil dieses Prozesses
einer sich mir entziehenden Vorstellungsbildung zu sein, entstehen
die vielfältigen Abstufungen eines öffentlichen Raums
und seiner Aktionsfelder. Ich sehe und werde gesehen. Diese Ebene
der Emotionalität der sich gegenseitig Betrachtenden und
die Unbestimmtheit der Situation, die damit verknüpft ist,
unterscheidet sich existentiell vom rein visuellen Vorstellungsbild,
das keine Teilnahme erfordert. Demgegenüber ist der Blick
aus dem geschützten Privaten heraus, ohne die Möglichkeit
oder den Wunsch zur Interaktion, voyeuristisch und damit keineswegs öffentlichkeitsstiftend.
Er ist passiv und bleibt distanziert. Dieser visuelle Fernsehblick
erfordert keine Handlung und keine teilnehmende Verbindung zum
Gesehenen. Der private, nicht erwiderte Blick als solcher erwartet
und generiert allenfalls eine zweidimensionale Sequenz, aber
keinen (öffentlichen) Raum der Aktivität. Insofern
verwundert es nicht, dass die Begriffe »öffentlich« und »privat« mit
Besitzverhältnissen assoziiert werden und das eigentliche
Ordnungssystem der Stadt bilden.
Zeitgemäße Repräsentationsrituale
im öffentlichen Raum zielen allerdings nicht mehr auf konkrete
Reaktionen der körperlich Anwesenden, sondern wirken ausschließlich über
Verbreitung und Multiplikation durch die Massenmedien. Fernsehanstalten
erreichen durch die Berichterstattung zwar Öffentlichkeit,
konstituieren sie aber nicht. Die entsteht zwangsläufig
erst »außerhalb« des Mediums. Nach dem Ausschalten.
Entspricht das Erlebnis »Mall« dem privaten Fernsehkonsum,
dann ist der funktionierende öffentliche Raum mit der Komplexität,
Dezentralität und Interaktivität eines Computernetzwerks
wie den »peer-to-peer«-Kontakten über »Gnutella«8
zu vergleichen. Oder dem Internet. Noch.
Das Maß des Freiheitsgrades und
der damit einhergehenden Unbestimmtheit des Objekts ergibt sich
aus dem sich lösenden Funktionszusammenhang von öffentlichen
und privaten Sphären. Denn im kommerziellen Konkurrenz-kampf
gegen die Mall oder periphere Einkaufszentren wurden die ertragversprechendsten öffentlichen
Plätze ausgewählt, aufgerüstet und der Imagemaschinerie
der Städte untergeordnet. So herausgeputzt, überinstrumentiert
und seiner früheren Unbestimmtheit beraubt, hat der öffentliche
Platz das ihm innewohnende integrative Moment verloren. Robert
Kaltenbrenner, Publizist und Leiter der Abteilung »Bauen,
Wohnen, Architektur« im Bundesamt für Raumordnung
schreibt dazu: »Denn den fundamentalen gesellschaftlichen
Verlust an vielfältig nutzbarem öffentlichem Raum versuchen
Stadtverwaltungen nun mit einer geradezu obsessiven Gestaltung
der verbliebenen, vor sich hin kümmernden Räume aufzufangen.
Dem Modell der Privaten folgend, wird auch die öffentliche
Domäne, vornehmlich an ausgewählten Stellen in der
City, von der Stadtverwaltung verschönt – und zugleich
in eine enge Funktion gezwängt, die ihrem Charakter als
Multioptionsraum nicht zuträglich ist.«9 Milde formuliert. »Indem
jedoch die öffentliche Hand immer stärker in eine Rolle
gleitet, die sie einem privaten Investor oder Developer ähneln
lässt, verschieben sich die Gewichte. Einer Stadt, die heute
noch keine Marke ist, fällt es schwer, ökonomische,
gesellschaftliche und kulturelle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.«10
Im Grunde würde der Vorschlag, Plätze genauso wie die
Bahn zu privatisieren, um den ökonomischen Ertrag aus Events,
medialen Repräsentationsritualen und Cafénutzung
marktwirtschaftlich zu nutzen, niemanden mehr überraschen.
Die Service GmbH übernimmt die kulturelle Verwertung des öffentlichen
Raums und bringt durch Verkauf, Verpachtung und Vermietung etwas
Geld in die leeren Kassen der Kommunen.
Babelsberg
Oft nicht weit von den gegenwärtigen
aufpolierten Erinnerungsräumen des öffentlichen Platzes
oder der privaten Mall entfernt, verwahrlost ein ehemals intakter
Bereich der Stadt nach dem anderen. Durch städtisches Branding,
der Ökonomisierung des Raums und der Privatisierung des Öffentlichen
entziehen diese schwarzen Löcher dem Restkörper der
Stadt Energie und polarisieren. Polarisieren offensichtlich zwangsläufig:
in medialisierte Bereiche der Stadt, die ihre historische und
soziale Authentizität durch den Prozess der Ökonomisierung
verloren haben, um in der Abstraktion neu codiert wieder zu entstehen,
und in die zurückgelassenen urbanen Orte des Unbewussten
und der Restkörperlichkeit, die diejenigen Menschen auffangen,
die anderswo unerwünscht sind.
Martin Burckhardt liefert in »Vom Geist der Maschine«11
einen allgemeineren Erklärungsansatz für diese Dichotomie
der Stadt, die ja von ihren entwurzelten und die Abstraktion
suchenden Citoyens grundlegend umgestaltet wird. Anhand des sogenannten »Turing-Tests« beschreibt
er: Zwei Personen werden vom Testleiter Fragen gestellt, ohne
dass er die Personen dabei sehen kann. Beide behaupten, eine
Frau zu sein, obwohl das nur auf eine der Personen zutrifft.
Anhand der Antworten kann der Testleiter entscheiden, welche
Person lügt (in dem Film »Blade Runner«12 ist
dieser Test im landläufigen Sinne verwendet, um zwischen
Mensch und Maschine zu unterscheiden). Das Entscheidende ist:
In diesem Test wird der Körper des Menschen zur reinen Kommunikation
und zum Image. Über das die Probanden sich deshalb »wahrhaft« mitteilen,
um eines Körpers habhaft zu werden. In diesem Prozess einer »organischen
Medialisierung« löst sich Körperlichkeit im universalen
Raum der Zeichen, der Sprache und der Schrift auf und hinterlässt – aufgezeichnet
zur Weiterverarbeitung – eine unüberbrückbare
Lücke zwischen der Beschreibung und dem Beschriebenen. Das
ist die Eintrittsvoraussetzung in die mediale »Wirklichkeit« und
damit die Möglichkeit ihrer ökonomischen Verwertung.
Abgespalten und unsichtbar bleibt die »dunkle« Seite
der Wirklichkeit – der reale Körper – im Stuhl
sitzen, während er im immateriellen Sprachraum eine eigene,
losgelöste Identität entwickelt. Hier trennen sich
nicht Subjekt und Objekt, sondern es zerfällt die Grunderfahrung
der Einheit eines Selbst. Burckhardt sieht in der historischen
Tatsache, dass sich Turing durch einen vergifteten Apfel umbrachte,
paradigmatisch die Figur »Schneewittchen« durchscheinen.
Und die abgespaltene Seite: Turings zurückgelassenen und
fremd gewordenen Körper. Der Preis, den der homosexuelle
Mathematiker zu zahlen hatte, war in dieser Konsequenz die unmögliche
Trennung seines Körpers von dem Abstraktum, für das
er lebte, und damit schlussendlich sein Freitod. Teleexistenz.
Allegorischer: Viele heutige Lebensäußerungen sind
engelhaft in dem Sinn, dass der gelöste Mensch körperlos
im Raum »erscheint«. Mit Hilfe der Medien betrachtet
er Entferntes, agiert über Interfaces mit Maschinen oder
kommuniziert mit seinesgleichen. So finden wir ihn im technischen
Medium »Internet« wieder, um hier im Chat oder dort
im Spiel seinen transsexuellen Avatar ins Rennen zu schicken.
Darauf sieht man ihn sich mit seiner »Nachtgestalt« verbinden:
duschend den eigenen Körpergeruch mit »Egoïste« ersetzen.
Das eine (die Medialisierung) ist wohl nicht ohne das andere
(die Lücke) zu denken.
Stadtschloss
Persönliche Kontinuität und Identität konstituieren
sich nicht mehr aus der Verortung in einem homogenen Raum eines
Stadtviertels, sondern aus konstruierten Szenerien, die sich
fragmentarisch aus zeitlich strukturierten Räumen individuell
zusammensetzen. Dieser personalisierte Erlebnisraum ist auf vielen
Ebenen medial und öffnet daher die Pforten für kommerzialisierte
Erinnerungsbilder, Images (Simulationen, Produkte, Inszenierungen)
und Szenen, die subjektiv als erweiterte Körpergrenze erfahren
werden. Damit erschließt sich Wirklichkeit nicht über
die freie Bewegung des Subjekts, sondern über eine medialisierte
Rezeption und Produktion, genauer: durch die Bewertung des immateriellen
Produkts »kultureller Raum« durch passive Konsumenten.
Auch: durch ihre aktiven Produzenten. Diese Medialisierung resultiert
aus der Abstraktion gezielt codierter öffentlicher Räume
oder deren Utopie. Damit einher geht die Privatisierung als ein
Ergebnis der Ökonomisierung des Alltags anhand von kulturellen
Verwertungsmechanismen. Dem Verdampfen des öffentlichen
urbanen Raums folgt die Schlacke seiner Verwahrlosung. Ist der
verwertbare Raum Abstraktion geworden, so verkörpern die
vergessenen urbanen Restflächen die Abwesenheit und damit
zwangsläufig: ihr Erstarken. Nicht von ungefähr finden
diese Räume das Interesse der Subkulturen, steckt doch im
Tod die Auferstehung und der Neuanfang. The dj’s in the
house: Engel aus der Asche? Es schließt sich ein Kreis.
Der Verheißung, der Kulturalisierung der Lebensräume
und den Prozessen der Raumergreifung durch künstlerische
Praktiken zu begegnen, stehen die ökonomischen Verwertungsmechanismen
entgegen. Vielleicht ist der Verlust des städtischen Raums
und seiner spezifischen Öffentlichkeit notwendige Bedingung
zu einer erst beginnenden Auseinandersetzung.
1 Was heißt schon medial? Die Erfahrung
von objekthafter Wirklichkeit vermittelt sich immer über
ein Medium. Dieses Medium generiert und transportiert ein zeitliches
Bild, eine Vorstellung einer ansonsten irrelevanten – da
nicht wahrgenommenen – Wirklichkeit. Insofern ist zum Beispiel
das Hirn ein »organisches« Medium im Gegensatz zum
technischen Medium des Films. In beiden Fällen reißt
die Wahrnehmung eine Lücke zwischen Vorstellung und Objekt.
Ein Medium erweitert innerhalb seiner Kategorien den Horizont
meiner Realitätswahrnehmung. »Innerhalb der Kategorien« meint:
Der Film sagt mir oft mehr über den Autor, die Dramaturgie
und seine Absicht als über den eigentlichen Gegenstand der
Betrachtung. In diesem Zusammenhang des Textes ist aber die kommerzielle
Verwertungsmöglichkeit von zentraler Bedeutung, die im Kulturellen
immer mediale Träger benötigt. Hier sei Boris Groys’ Begriff
der »Kulturökonomie« erwähnt. Durch den
Transport von etwas Profanem in den kulturellen Raum entsteht
Mehrwert und etwas Neues. Damit einhergehend werden bestehende
kulturelle Werte in Frage gestellt und entwertet. Heutige Ökonomie
bedient sich dieses Zusammenhangs.
2 Vergleiche Martina Löw, zitiert bei Regina Bittner, in: »Die
Stadt als Event«, herausgegeben von Regina Bittner, Edition
Bauhaus, Campus Verlag Frankfurt, New York 2001
3 »Nachtgestalten«, Deutschland 1999, 103 Minuten;
Buch und Regie: Andreas Dresen; Kamera: Andreas Höfer; Musik:
Cathrin Pfeifer, Rainer Rohloff; Darsteller: Dominique Horwitz,
Meriam Abbas, Michael Gwisdek, Oliver Bäßler
4 Franz Xavier Baier: »Der Raum, Prolegomena zu einer Architektur
des gelebten Raumes«, Verlag der Buchhandlung Walther König,
Köln
5 Slavoj Zizek: »Die Pest der Phantasmen«, Passagen
Verlag, Wien 1997
6 »Das Image einer Person (oder eines Objekts) ist weit
mehr als ein Abbild. Es ist die Summe der Vorstellungen, die
man sich von der Person macht. Es entwickelt daher ein Eigenleben,
unabhängig von der Realität der imaginierten Person.
Es ist somit nicht gebunden an die Präsenz des Imaginierten,
es steht außerhalb des Raumes.« Christian Gapp, »telepolis« vom
21.07.2002, www.heise.de/tp/
7 Naomi Klein: »No Logo«, Riemann Verlag 2001
8 www.gnutella.org/
9 Robert Kaltenbrenner: »Bloß nicht zu hübsch«, »Der
Tagesspiegel« vom 6. April 2002
10 Kaltenbrenner, a. a. O.
11 Martin Burckhardt: »Vom Geist der Maschine«, Campus
Verlag Frankfurt, New York 1991
12 »Blade Runner«, USA 1982; Regie: Ridley Scott;
Drehbuch nach einem Roman von Philip K. Dick; Set Design: Syd
Mead; Visuelle Effekte: Douglas Trumbull; Musik: Vangelis; Darsteller:
Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young u. a. |